Freitag, 16. Juli 2004     Reise nach Solikamsk

Nach der alltäglichen Morgengymnastik und den üblichen Bremenstichen wurde uns ein reichliches Frühstück, bestehend aus Rührei und Quark mit Rosinen serviert.

Schon zu diesen frühen Morgenstunden war es tropisch warm und wir ärgerten uns wieder einmal, dass wir zu wenig sommerliche Kleidung dabei hatten!

Auf dem Platz, auf welchem der heutige Workshop, geleitet von Kati, gehalten wurde, herrschte dann noch die grössere Hitze. Wir begannen mit der Aufwärmung des Körpers, und bewegten zur Musik erst nur die Zehenspitzen und steigerten uns soweit, dass schliesslich sogar die Zunge ausser Atem geriet. Dann kam die Stimme an die Reihe. Es wurden drei Gruppen gebildet, welche sich im Kreis aufstellten und nacheinander in die Mitte treten und einen Ruf ausstossen mussten. Schon dort gab es die ersten Verständigungsschwierigkeiten. Danach spielten wir das berühmte "Husch-Spiel", und der Platz widerhalte von den mehrstimmigen "Schsch's" und "Päng's". Jetzt waren die meisten konzentriert und wir begannen mit dem Denkmal zum Thema "Freundschaft" und fuhren mit Maschinen "Wut", "Neugier" und "Trauer" fort. Mit den zahlreichen Kindern und Jugendlichen wurde das ganze eine lustige Angelegenheit!  Eine "Tschüss-Welle" bildete den Abschluss und wir machten uns auf, um das Abendprogramm zu organisieren.

Wir hatten vor einen "Erholungsraum" zu gestalten und hatten daneben noch die Aufgabe eine neue Mode zu erfinden, die am Abend vorgeführt werden sollte. So verbrachten wir die Zeit bis zum Mittagessen.

Daraufhin versammelten wir uns im Konferenzsaal, in welchem uns Herr Grieb tiefere Einblicke in die Geschichte von Solikamsk und den sogenannten "Russland-Deutschen" 1*) gestattete.

Nach dieser interessanten Stunde sagte jedes Kind auf seine Art "Danke" und in der folgenden Stunde bereitenden wir uns intensiv auf die kommende Modeschau vor. Nach dem Zvieri ging es dann los: Als Regenbogen und Waldmenschen verkleidet präsentierten wir unserem "Chill-Out-Raum", welcher zwar stets gefüllt, aber nicht immer besonders leise war..  Eine Stunde später wurden dann die verschiedenen Kleider vorgestellt. Von Zeitungen über Abfallsäcken bis hin zu Konfekt-Papierchen war wirklich alles vorhanden und es wurde viel gelacht und applaudiert. Dazwischen gab es einige Wettbewerbe, in welchen die längsten Hälse, Beine und Haare gemessen und geehrt wurden. Leider hatten wir hier überhaupt keine Chance, da diese Russinnen einfach überall lang sind.

Nach einer kleinen Verschnaufpause ging es zum Nachtessen, wo uns Spaghetti aufgetischt wurden, wieder einmal begleitet von Technomusik...

Daraufhin machten wir uns wieder auf zum Platz, auf welchem uns die Theatergruppe Peremena ihre eigene Version des Märchens "Prinzessin Turandot" vortrug, welches uns alle sehr begeisterte. Wieder einmal waren wir fasziniert vom schauspielerischen, tänzerischen und gesanglichen Können der Russen.

Manuel Wüthrich

Jenny Weilenmann

 

1*)

Geschichte der Russendeutschen

Arbeit rund um die Uhr

Wie die Deutschen nach Kasachstan kamen